Stiftung - Ziel

Aufbau des Museums

Zwischen der Bürgergemeinde und der Stiftung Schmelzra S-charl wurde ein Baurechtsvertrag abgeschlossen um ein Bergbau- und Bärenmuseum zu errichten. Die alten Ruinen der Schmelzra waren zum Teil in Privatbesitz. Die Familien Vital/Balzer haben ihren Anteil an die Bürgergemeinde gratis abgetreten und gleichzeitig wurde das ganze Areal unter Denkmalschutz des Kantons Graubünden gestellt.  

Die "Stiftung Schmelzra S-charl" wurde im Jahre 1987 gegründet. Sie hat sich folgende Ziele gesetzt: "„Das Vermögen und die Erträgnisse der Stiftung dienen zur Sicherung der Ruinen der Schmelzra. Die Geschichte soll erforscht un der Öffentlichkeit am Ort zugänglich gemacht werden. Ferner soll es der Sicherung und der Sanierung der Bergwerksanlagen dienen. Diese Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Denkmalschutz.“

Das Ziel wurde grösstenteils erreicht. Unter Mithilfe von Freunden und Anhängern unserer Absicht, konnte einiges erreicht werden. So entstand aus der Ruine zwischen der S-charl-Strasse und dem Clemgiabach gelegen, ein Museum. Dank vieler Helfer, namentlich der Baumeisterverband des Kantons Graubünden, die Lehrlingsschule Wetzikon mit dem Zimmermeisterverband des Kantons Zürich, der Thurgauische Baumeisterverband, die Firma Spaltenstein zusammen mit der UBS, wie auch viele Lehrlinge und Helfer anderer Berufszweige, konnte aus den alten Gemäuern, Lokalitäten für die Einrichtung eines Bergbau- und Bärenmuseums errichtet werden. 

Die Idee und die Gestaltung des Bergbaumuseums wurde von Dr. Hans Peter Bärtschi, Winterthur, zusammen mit einem graphischen Büro und einem Architekten. Im Jahr 1998 wurde dann das Museum mit grossem Erfolg und grosser Beteiligung der einheimischen Bevölkerung eingeweiht.  

Istorgia

La fundaria intuorn il 1824 (purtret protet)

Zusammenfassung


Der Bergbau in S-charl
S-charl, eine Fraktion von Scuol, liegt 13 Km in südlicher Richtung. Im Mittelalter wurde im Gebiet rund um S-charl Bergbau betrieben.  Die Knappen kamen mehrheitlich aus dem unteren  Inntal (Schwaz). Das gesuchte Mineral war Bleiglanz und enthält Blei und Silber (Verhältnis 3to Rohmaterial, 3 Kg Blei und 30 gr Silber). Für die Schmelzöfen wurde sehr viel Holz gebraucht.  Die Wälder wurden gerodet  und es entstand eine grosse Spannung zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Behörden, welche Verträge mit den Österreichern abschloss. Für das Holz, welches auf dem Wasserweg nach Hall und Schwaz transportiert wurde, bekamen die Engadiner Salz als Grundnahrungsmittel, welches aus den Salinen von Hall gewonnen wurde und zusätzlich natürlich auch Geld. Der Bergbau in S-charl wurde offiziell 1317 dokumentiert und dauerte bis zum Loskauf des Unterengadins von Österreich im Jahre 1652. Trotz der vielen Auseinandersetzungen zwischen Graubünden und Österreich durch den Hennenkrieg, Schwabenkrieg, Schlacht an der Calven und der Reformation, wurde in S-charl Bergbau betrieben. S-charl besass zur damaligen Zeit etwa 45 Häuser. Die überwachsenen Grundmauern sind heute noch sichtbar. Die romanische Kirche von S-charl diente als Betstube der Knappen, welche eine gefährliche und  ungesunde Arbeit verrichteten. Die Bekleidung der Bergleute bestand aus Leder, Wolle und Garn. Sie erreichten kaum das 60igste Altersjahr, denn die Arbeit war staubig und sehr hart.


Die Stiftung Schmelzra S-charl hat zum Ziel,  die alte Bergbautradition, neu aufleben zu lassen. Dafür wurde das Museum aufgebaut und die Stollen für Interessierte zugänglich gemacht. Diese wurden, zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Bergbauforschung vermessen. Das Stollennetz beträgt 13 km. Scuol Tourismus organisiert Stollenbesichtigungen. Das Bergbau- und Bären Museum kann täglich von 14.00 – 17.00 besucht werden (Montag und Samstag geschlossen). Der Verein „Miniers da S-charl“ bietet den Mitgliedern ein attraktives Jahresprogramm an. Werden Sie Mitglied, wir freuen uns sehr.


Mehr zur Geschichte und zum Bergbau von S-charl erfahren Sie in unserem Buch:
„S-charl, ein Begleiter durch die Geschichte vom Bergbau im Unterengadin“.
Das Buch kostet Fr. 32.—und ist im Museum oder im „Chantunet da cudeschs“ in Scuol erhältlich.